Im Jahr 1853 hatte der Gemeinderat Brotdorf Mittel zur Anschaffung von zwei neuen Glocken bereitgestellt. Eine dieser Glocken musste im 1. Weltkrieg abgegeben werden, sie sollte eingeschmolzen werden.
Im Jahr 1924 erhielt die Pfarrei drei neue Stahlglocken mit der Tonfolge fis'-a'-h' (Te Deum-Motiv) vom Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG). Sie hingen bis 1932 im Turm der alten Pfarrkirche. Nach Fertigstellung der neuen Pfarrkirche wurden die Glocken im neuen Turm aufgehängt und bilden bis heute das Geläut der Pfarrkirche.
Beim Einbau der Turmuhr im Jahr 1953 wurde auch eine elektrische Läuteanlage mit drei Läutemaschinen Voco der Firma HEW installiert. Diese ist bis heute im Einsatz. Im Jahr 1992 wurden die Aufhängungen der Klöppel und die Bronzepuffer der Ballen erneuert sowie die Jalousien des Turmes renoviert.
Glocke |
I |
II |
III |
Gußjahr |
1924 |
1924 |
1924 |
Gießer |
BVG |
BVG |
BVG |
Material |
Gußstahl |
Gußstahl |
Gußstahl |
Guß-Nummer |
291 |
274 |
173 |
Gewicht (ca.) |
850 kg |
460 kg |
340 kg |
Durchmesser |
1257 mm |
1012 mm |
915 mm |
Schräge Höhe |
965 mm |
790 mm |
710 mm |
Schlagringstärke |
71 mm |
57 mm |
50 mm |
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Schlagton |
fis’ +4 |
a’ +14 |
h’ +9 |
Unterton |
gis° +2 |
c’ -8 |
d’ -1 |
Prime |
fis’ -4 |
a’ -2 |
h’ +1 |
Terz |
a’ +2 |
c’’ +8 |
d’’ +5 |
Quinte |
e’’ -3 |
g’’ +2 |
a’’ +9 |
Oktave |
fis’’ +4 |
a’’ +14 |
h’’ +9 |
Die Turmuhr der Pfarrkirche wurde im Jahr 1953 eingebaut. Sie ist ein Werk der Turmuhrenfabrik Eduard Korfhage & Söhne aus Buer bei Melle.
Bis heute arbeitet die Uhr rein mechanisch. Lediglich das Aufziehen der drei Gewichte (für den Viertelstundenschlag, den Stundenschlag und die Uhr selbst) erfolgt zweimal am Tag durch einen Elektromotor. Das Aufziehen wäre auch manuell möglich, aber heute sicherlich niemandem mehr zuzumuten.
Auch der Uhrschlag erfolgt mechanisch. Dazu ist die Uhr über eine Traktur mit den Schlaghämmern an den eine Etage höher hängenden Glocken verbunden.
Die Ganggenauigkeit muss ebenfalls manuell überwacht werden. Durch Temperaturschwankungen ändert sich die Länge des Pendels. Dies führt dazu, dass die Uhr an kalten Tagen schneller läuft und vorgeht bzw. an warmen Tagen langsamer läuft und nachgeht. Durch eine Schraube am unteren Ende des Pendels kann das Gewicht in seiner Position verändert und so die Längenausdehnung ausgegelichen werden.
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